November 22, 2010

der goldene hund

eines tages
ich ritt mit einem freund durch einen wald
kam ein goldener hund zu mir

viele tage vergingen

bis wir eine busfahrt unternahmen
eine station vor unserem ziel ausstiegen
wir wollten zu fuß dorthin
noch ein bisschen gassi gehen

interessant
es war nicht MEIN ziel
wessen auch immer ...

wir erreichten dieses erste ziel nicht
unterwegs war uns ein anderes ziel genannt worden

und wieder ein anderes
immer wieder

wir wanderten
und wanderten
und wanderten

unterwegs trafen wir unterschiedliche menschen
in unterschiedlichen gegenden
manchmal mussten wir nach dem weg fragen
manchmal baten wir um essen

immer erhielten wir antwort
immer erhielten wir essen

es war anstrengend
doch für mich nicht ermüdend
und der goldene hund
ging mit mir
oder
ging nicht eher ich mit dem goldenen hund?

wir sahen den see
wir sahen den berg
wir sahen den ort

dort wollten wir hin

plötzlich
ein harter knall

der goldene hund war umgefallen
die zunge hing ihm aus dem maul
er verdrehte seine augen
müde schaute er mich an

ich kann nicht mehr
ich bin so erschöpft
lass mich einfach liegen

ich kniete mich zu ihm
nahm seinen kopf in meinen schoß
fand ein kleines fläschchen mit wasser in meiner tasche
das flößte ich ihm ein

die augen wurden wacher
der goldene hund entspannte sich
unter meinem streicheln
immer wieder
strich ich ihm das fell
vom kopf zu den beinen
vom kopf zur rute
vom kopf zum bauch

er entspannte immer mehr
trank den rest des wassers

fing an zu glänzen
in den farben des regenbogens
und signalisierte:

jetzt kann ich endlich schlafen ...


meine erschöpfung ist unter deinen händen gewichen


ich kann schlafen


bleib bei mir
bis ich wieder wach bin
mein kopf in deinem schoß
lass ihn dort
da fühl ich mich geborgen

lieber goldener hund

schlaf gut
erhol dich
und dann wandern wir weiter

das dorf
der berg
der see

sie laufen nicht davon

schlaf mein lieber
schlaf gut
ich bewache deinen schlaf

so wie du eines tages
den meinen bewachen wirst

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